1826

Die herzoglich Nassausche Regierung erlässt eine erste ausführliche Feuer- polizeiverordnung, die das Feuerlöschwesen auf Gemeindebasis regelt. Der Schultheiß (ab 1848 der Bürgermeister) steht an der Spitze der Pflichtfeuer- wehr, der alle Männer vom 18. bis 40. (in Kriegszeiten bis zum 60.) Lebensjahr angehören.

Häufig bilden die Kirchspiele einen Feuerwehr-Verband. Zur Gefahrenein- dämmung verfügte des Herzogtum Nassau das man keine Strohdächer mehr Errichten durfte. Die Gebäude wurden jährlich von einer „Commision“ von Meistern (Maurer – Zimmermann – Schornsteinfeger) auf Brandsicherheit un- tersucht.

Bei der Trennung in zwei eigenständige Gemeinden 1816 verzeichnete die In- ventarliste für die Brandbekämpfung der Gemeinde Sessenbach mit Wirscheid.

• Ort Sessenbach: 24 St. Lederne Brandeimer, 1 St. Brandleiter, 2 St. Brandhaken

• Ort Wirscheid: 23 St. Lederne Brandeimer, 1 St. Brandleiter, 2 St. Brandhaken

Mit der Anordnung der Nassauschen Landesregierung zum Bau einer Schule 1936 wurde von der Nass.-Brandversicherung die Anlegung eines Brandweihers im Oberdorf gefordert. Diese Forderung wurde mit der Anlegung des ehem. „Fäschepull“ auf dem Gelände der heutigen Häuser Kirchstraße 6 und 8 erfüllt.

Im Unterdorf bestand seit langem ein Weiher bzw. auch ein Brunnen im Bereich des „Großen Trierer Hofes“ (beim Haus von Familie Werz). Ca. 1895 – 1965.

Hier befand sich auch das zwischen 1860-80 erbaute, erste, ehem. „Sprit- zenhaus“. Neben dem ersten Schulhaus wird 1847 ein Brandleiterhaus ge- baut.

1828 -1895

Mit Finanzdarlehen der Nassauschen Brandversicherung verfügte man im Kirchspiel Nauort * über eine gemeinsame Feuerspritze.

Auf einem Grundstück des Kirchspiels wird in Nauort ein Spritzenhaus gebaut. Die „Löschspritze“ untersteht einem angestellten Spritzenmeister der für die Wartung und auch für den Einsatzfall zuständig ist. Mittels Pferden wur- de die Spritze bei Feuer zum Brandort in der jeweiligen Ortschaft gezogen. Dokumentierte Spritzenmeister sind:

1831 Wilhelm Cühn, 1859 Franz Kühn, 1883 Johann Kilb

Die Kosten für Unterhalt und Wartung der Spritze und des Spritzenhauses wurden nach einem Steuereinnahmen-Schlüssel auf die einzelnen Orte im Kirchspiel umgelegt.
Nach Gemeinde-Urkunden war die Feuerspritze 1859 zweimal bei Bränden in Sessenbach im Einsatz.

1866

Nassau wird von Preußen einverleibt. Alle Männer vom 20. bis 55. Lebens- jahr sind zum Brandschutz verpflichtet. Das Kommando und die Ausbildung unterstanden in der Regel dem örtlichen Lehrer oder dem Schultheißen.

1890

Die Preußische Feuerlöschverordnung legt das Alter für die Pflichtfeuerwehr auf das 20. bis 50. Lebensjahr fest. Alle Männer dieser Altersgruppen müs- sen in der Brandbekämpfung aktiv sein. Ab dem Jahr 1850 gab es aber auch die Möglichkeit zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

1890

So erfolgte auch in Sessenbach die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1895

Die Spritzengemeinschaft im Kirchspiel Nauort wird aufgelöst. Eine Feuer- spritze nur für Sessenbach und weitere nötigen Gerätschaften werden ange- schafft. Ein Teil wird von dem damaligen Jagdpächter Krupp gestiftet. Mit dem Ausbau der Wasserleitung in Sessenbach kam auch ein Hydrantenwagen zum Einsatz.

Unter der Leitung des damaligen Lehrer Müller erfolgt die Aufstellung und Ausbildung der nun „Freiwilligen Feuerwehr“.

Die Brandleiter wurde weiterhin im Leiterhaus am Schulstall gelagert. Die Gerätschaften wurden im „Spritzenhaus“ im Unterdorf gelagert.

Hier drinnen befand sich auch ein mit eisernen Gitterstäben gesicherter Raum, in dem der jeweilige Ortspolizeidiener Missetäter festsetzen konnte.

> Unartigen Kindern sagte man „Du kommst ins Spritzenhaus“ <

In den Kriegsjahren waren die „ Feuerwehr-Männer“ rar. In Nauort gab es deshalb eine Frauenfeuerwehr. Diese kam am 17.Feb 1945. beim Brand der Scheune und Stallung bei „Burwölms“ Jakob Severin zum Einsatz. Der Brand entstand durch Kriegseinwirkung (Flacksplitter oder Bordwaffenbe- schuss).

1900

Nach Errichtung der Wasserleitung war zusätzliches Wasser abgreifbar. Die jetzt eiserne Wasserleitung war mit Hydranten versehen. In den tiefer lie- genden Ortsbereichen konnte jetzt auch Wasser ohne Pumpeneinsatz mittels Hydrantenwagen E.Heitefuss Nr.1 b mit zwei Schlauchabgängen und 100m Spritzschlauch verspritzt werden.

1930

gab es dann am Ortseingang ei- nen größeren Hochbehälter mit ca. 20m3 Wasservorrat . Für den Ernstfall wusste man jedoch, die „Lambach Pumpe“ in der Altheck kommt mit dem Nachpumpen nicht nach.

1954

Erfolgt eine Neuausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr. Es wurde ein Feuer- wehr-Anhänger mit Tragkraftspritze angeschafft.

1955 – 61

Schlagen mehrfach Blitze in einen Vogelbeerbaum neben dem Denkmal ein. Der Baum brennt letztlich und musste gefällt werden. Der 15m entfernte hö- herliegende Glockenturm der Schule bleibt verschont.

1961 10.Juli

Durch Blitzeinschlag wird der Kirchturm der Sessenbacher Kirche zerfetzt. Es entsteht aber kein Brand. Am gleichen Tag schlägt ein Blitz auch in den Heuschober des Willi Schmahl am „Altes Kreuzchen“ ein. Der Heuschober brennt vollständig ab.

Nach diesem Ereignis werden die ersten Blitzableiter im Ort installiert.

1965

Im Schulgarten wird eine neue Feuerwehrgarage errichtet werden. Nach deren Fertigstellung wird das alte Spritzenhaus im Unterdorf abgerissen.Die Arbeiten erfolgten größtenteils in Eigenleistung.

1966

Der Gemeinderat beschließt, die alte Holzleiter der Feuerwehr soll weiter benützt werden. Diese Leiter ist auf ca. 10-12m mit Mittelstützen ausziehbar.

1966-70

Die Feuerwehr wird mit jungen Leuten neu aufgebaut. Während einer Übung stecken 200m entfernt spielende Kinder einen PKW in Brand. Die Feuerwehr ist im Laufschritt mit Löschschläuchen und Zapfrohr vor Ort.
„Wasser Marsch“? aber wer hat denn ein Strahlrohr mitgebracht?

1971 

Gründete sich die Verbandsgemeinde.

In Anbetracht der Neuaufstellung der Schwerpunktwehren, versuchte jede der auswärtigen Wehren zuerst an der Brandstelle zu sein. Es sollte damit Werbung für den eigenen Ort (Ransbach oder Höhr) gemacht werden.
Bei dem um die Wette nach Sessenbach fahren, traf man an der Kirche in Alsbach zusammen. Das erste Fahrzeug aus Höhr war durch gefahren, da blockierte das erste Ransbacher Fahrzeug die vom Bahnhof Grenzau kom- mende Straße. Damit waren zuerst alle Ransbacher Fahrzeuge am Brandort im Einsatz.

1982

wurde in der Weiherwiese eine elektrisch betriebene Pumpenstation errichtet und am „Alten Kreuzchen“ ein wesendlich größerer Hochbehälter gebaut. Von nun an konnte die Löschwasserversorgung als sicher gelten. Alle Häuser im Ort konnten nun beim löschen mit C-Rohren mittels Wasserdruck des Hy- dranten erreicht werden. Gleichzeitig konnte aus dem aufgestauten Kühbach noch Wasser mit der Saugpumpe verspritzt werden.

1982

Das erste Feuerwehrauto wird angeschafft und bleibt 30 Jahre im Einsatz. Die normale Lebenserwartung eines Feuerwehrfahrzeugs liegt bei 20 bis 25 Jah- ren, nur dank der guten Pflege am Standort Sessenbach konnte das Fahrzeug so lange im Dienst bleiben.

1987

Für rund 105.000 Mark lässt die Gemeinde Sessenbach für die Freiwilli- gen Feuerwehr ein Gerätehaus als Anbau der ehemaligen Schule errichten.In mehr als 1000h beteiligten sich Feuerwehrangehörige und engagierte Bürger in beträchtlichem Umfang ehrenamtlich in Eigenleistung am Projekt. In einer Feierstunde wurde das Gebäude durch Pfarrer Damrau eingeweiht, und an die Feuerwehr übergeben. Das Gebäude ist 17m lang, 7m breit und besteht aus einer Lkw und einer PKW-Garage und einem Mannschaftsraum.

1989 Freitag 13.Januar

Brand des Wohnhaus der Fam. Hennig in der Weststraße. Das überwiegend aus Holz errichtete ehem. Wochenendhaus brennt in ca. sieben Stunden vollständig ab. Als Brandursache wurde eine defekte Elektroanlage festgestellt.

2012

Ein neues Fahrzeug (TSF-W) wird an die Feuerwehr Sessenbach übergeben. Sechs Feuerwehrangehörige können mit dem Iveco Daily mit 170 PS schnell und sicher zur Einsatzstelle transportiert werden.

03.09.2014

Besprechung der Wehrführer mit der Wehrleitung um eine Zusammenlegung herbeizuführen.

Diese endete jedoch Ergebnisoffen.

April 2015

Sitzung der Ortsbürgermeister wegen einer Zusammenlegung der 3 Wehren

jedoch Ohne Ergebnis

April 2015 – September 2016

Planungsgespräche und Recherche Zwecks Neubau eines Gerätehauses auf dem Gelände ehemalig Gerz in Sessenbach.

Ergebnis : Kosten für Pacht bei Bau durch einen Investor zu hoch. Kosten bei einem Selbstbau auch zu hoch. Es soll nach Alternativen gesucht werden

April 2015 – November 2016

Erörterung verschiedener Möglichkeiten eines gemeinsamen Gerätehauses

September 2016 

Idee Umbau / Anbau des bestehenden Gebäudes am Sportplatz in Sessenbach. Begehung durch Wehrleitung und Wehrführung.

Ergebnis : Die Kosten sind in etwa die gleichen eines Neubaus. FW Alsbach ist gegen eine Zusammenlegung. FW Sessenbach gegen den Standort

Januar 2018

Treffen der Feuerwehren Sessenbach und Wirscheid zu Möglichkeiten einer Zusammenlegung

Ergebnis : Die beiden Wehren können sich immer noch eine Zusammenlegung wie bereits im Portokoll vom September 2014 Niedergeschrieben vorstellen. Es sollen weitere Recherchen zum genauen Standort durchgeführter werden.

05.03.2018

EIne weitere Besprechung der Wehrführer mit der Wehrleitung um eine Zusammenlegung herbeizuführen.

Diese endete jedoch Ergebnisoffen.